Nachhaltigkeit und Klimaschutz oder Benchmarknähe?
Institutionelle Investor:innen wollen beziehungsweise müssen ihre Portfolios stärker auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz ausrichten und ihren CO2-Abdruck reduzieren. Dies steht jedoch häufig im Konflikt mit anderen Investmentzielen oder Vorgaben, die wiederum zum Beispiel marktnahe Veranlagungen erfordern. Die R-Ratio-Fonds treten an, um dieses Dilemma zu lösen und bieten zugleich eine klimafreundliche Alternative zu entsprechenden Aktienindex-ETFs.
R-Ratio-Aktienfonds
Mit den R-Ratio-Fonds bietet Raiffeisen Capital Management (Raiffeisen KAG) vier nachhaltig investierende Investmentfonds an, die in ihrer Wertentwicklung weitgehend den entsprechenden MSCI-Indizes folgen, dabei aber einen maximal nur halb so großen und weiter sinkenden CO2-Abdruck aufweisen wie die genannten Indizes und die zudem bestimmte ESG-Ausschlusskriterien berücksichtigen.
Niedrigere und weiter sinkende CO2-Intensität und zugleich geringer Tracking Error
Ziele der R-Ratio-Aktienfonds sind einerseits ein möglichst geringer Tracking Error sowie möglichst geringe strukturelle Abweichungen zur entsprechenden Benchmark (MSCI Europa, MSCI Pazifik, MSCI USA bzw. MSCI World) und andererseits eine CO2-Intensität die höchstens halb so hoch ist wie jene der jeweiligen Benchmark.
Die CO2-Intensität des Fondsportfolios wird im Zeitverlauf zusätzlich weiter reduziert: Zu den regelmäßigen, zumindest jährlichen Zeitpunkten der Neuberechnung des Portfolios wird sie im Jahresvergleich um 7 % gesenkt. Diese Vorgangsweise orientiert sich an der EU-Verordnung zu „Paris aligned Benchmark“ (commission delegated regulation 2020/2018), die außerdem einen dreijährigen Betrachtungszeitraum vorsieht.
Ausgehend vom MSCI World beziehungsweise den regionalen MSCI-Indizes (USA, Europa, Pazifik) wird in den R-Ratio-Fonds in ein nach diesen Verpflichtungen aufgesetztes Portfolio investiert, das darüber hinaus die ESG*-Nachhaltigkeits-Ausschlüsse (z. B. Kohle, kontroversielle Waffen, Kinderarbeit etc.) als Nebenbedingungen berücksichtigt. Dabei ist in Übereinstimmung mit den EU-Vorgaben „CO2-Intensität“ definiert als „jährliche CO2 (äquivalente) Tonnen Emission“ pro Millionen Euro EVIC*. Diese je Emittent errechnete Zahl wird mit dem Gewicht im Fonds bzw. in der Benchmark multipliziert und über alle Positionen summiert.
Kostengünstige Umsetzung
Besondere Sorgfalt wird auf die effiziente und dabei kostengünstige Umsetzung dieser Zielsetzungen gelegt. So werden Titelanzahl und der sogenannte Turnover begrenzt und beispielsweise passende ESG-Index-Futures zur Darstellung kleinerer Mittelflüsse eingesetzt. Das effiziente Erreichen dieser Mehrfach-Zielsetzungen wird durch die Verwendung eines Optimierungsansatzes anstelle voller Replikation, dem Stratified Sampling oder auch Best-in-Class ermöglicht. Im Ergebnis enthalten die Fonds nur rund ein Viertel bis reichlich ein Drittel der Aktien der jeweiligen Benchmark und weisen dennoch aktuell einen sehr geringen Tracking Error zwischen 0,7 % und 1,1 % auf.
Im Gegenzug beträgt aber die CO2-Intensität der Fondsportfolios wie vorgegebenen weniger als 50 % der CO2-Intensität der entsprechenden Benchmark, mit weiter fallender Tendenz.Wie alle Investmentfonds sind auch die R-Ratio-Fonds von der Entwicklung der Kapitalmärkte abhängig, d. h. Kursverluste bis hin zu Kapitalverlusten können nicht ausgeschlossen werden.
>> Individuelle Lösungen als Spezialfonds möglich
Neben der Optimierung der niedrigen CO2-Intensität und eines geringen Tracking Error ist im Rahmen einer Spezialfondslösung auch die Berücksichtigung weiterer Kriterien marktnaher Investitionen von Institutionellen Investor:innen möglich. Angefangen bei der Wahl des gewünschten Zielmarktes bis hin zu individuell definierten Negativkriterien können im Rahmen unserer seit 2017 im Einsatz erprobten und stetig weiter entwickelten Lösung unterschiedlichste Zielsetzungen flexibel kombiniert und umgesetzt werden.
Bei Interesse oder weiterführenden Fragen steht Ihnen das Team der institutionellen Mandatsbetreuung sehr gerne zur Verfügung.
Zu Ihren Ansprechpartnern
*Erläuterungen
Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR, dt. Offenlegungsverordnung) ist eine EU-Verordnung, die die Offenlegungspflichten von Finanzdienstleistern bzgl. der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsthemen in ihren Prozessen und Produkten regelt. SFDR Art. 8: Der Fonds berücksichtigt im Zuge der Veranlagung ökologische und/oder soziale Merkmale.
ESG steht für Umwelt (environment, E), Soziales (social, S) sowie gute Staats- bzw. Unternehmensführung (governance, G).
EVIC= Enterprise Value including Cash. EVIC ~ Marktwert der Aktien + Buchwert der Anleihen + Buchwert Cash
Die Fonds R-Ratio-GlobalAktien, R-Ratio-USAktien und R-Ratio-EuropaAktien weisen eine erhöhte Volatilität auf, d. h. die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden können. Im Rahmen der Anlagestrategie der Fonds R-Ratio-EuropaAktien und R-Ratio-PazifikAktien kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden.